Vergangenen Freitag hatte ich eine weitere polizeiliche Einvernahme zur scientologischen „Sachverhaltsdarstellung“ bzw. zu deren Fortführungsantrag. Das Ziel von Scientology ist nach wie vor das gleiche: Sie wollen mich als Auftraggeber des MailLeaks des Vorjahres „entlarven” oder zumindest als Mittäter – dabei scheint ihnen jedes Mittel recht zu sein.
Anfang April, nach dem Abschluss des Zivilgerichtsverfahrens, hatte ich irgendwie die Hoffnung, dass Scientology bzw. OSA die Rechnung dafür, die um die 20.000 Euro ausgefallen sein sollte, hoch genug war, um die unsinnigen Anschuldigungen einzustellen. Insofern habe ich mich glatt verrechnet.
Neben den bereits bekannten „Vorwürfen“ wurde ich vergangene Woche mit neuen Anschuldigungen konfrontiert (die beiden OSA-Damen waren ebenfalls einvernommen worden): So soll ich u.a. bereits im März 2011 Zugriff auf die Scientology-Mails gehabt haben, obwohl diese erst im Juni veröffentlich wurden, da ich in einer Fernsehsendung über die Reisetätigkeit von OSA gesprochen hatte und das doch nur aus den Mails wissen konnte usw.
Es ist absurd, was Scientology bzw. OSA gegen mich vorbringt und eigentlich derartig lächerlich, dass sich irgendwer demnächst darüber aufregen sollte, dass Steuergeld im Namen von Scientology verschwendet wird, indem diesen hanebüchenen Vorwürfen seitens des Staates nachgegangen werden muss!
Das „Forensische Datengutenachten“, das in Wirklichkeit keines ist, wurde im Verhör ebenfalls thematisiert – eigentlich eine Lachnummer, aber das Gericht muss auch dem nachgehen. Der von Scientology/OSA ins Treffen geführte § 188 (Herabwürdigung einer Religion) wurde zwar nicht angesprochen, da Scientology schlicht und ergreifend keine Religionsgemeinschaft ist, zeigt aber, worauf Scientology letztendlich hinaus möchte.
Darüber hinaus wurde von OSA angekündigt, „weiteres Beweismaterial nachzureichen“. Die Spannung steigt und OSA geht weiter nach der Scientology-Maxime “Zweck des Gerichtsverfahrens ist es eher, zu schikanieren, als zu gewinnen” …
Meine Strategie dagegen?
Nachdem ich OSA auch in diesem Punkt nicht enttäuschen möchte, mache ich aus meiner Strategie gegen Scientology kein Geheimnis. Die staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen sind zwar nicht angenehm, sollten aber irgendwann zu Ende sein. Durch meine Erfahrungen im Zivilgerichtsprozess konnte ich aber ebensolche sammeln und sehe mittlerweile einen ganz wesentlichen Punkt darin, Scientology vor Gericht zu bringen.
Es gibt einige sehr gute Ansatzpunkte, die im ersten Schritt zumindest vor einem Zivilgericht abgehandelt werden könnten, wobei auch andere rechtsstaatliche Institutionen involviert wären!
Aufklärungsarbeit, Blogs, Demonstrationen usw. versetzen Scientology teils sehr schmerzhafte Nadelstiche – verursachen aber nicht, dass Scientology komplett von der Bildfläche verschwindet.
Entsprechende Gerichtsurteile könnten aber dafür sorgen!
Womit ich beim Kassasturz wäre …
Ich habe einen sehr guten Anwalt und verfüge daher über optimale Unterstützung, um allen Eventualitäten begegnen zu können. Der Kassastand beträgt im Moment rd. 2.500 Euro und das von Scientology angestrebte Strafverfahren sollte im Hinblick auf Anwaltskosten usw. vorerst ausbudgetiert sein, was die Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft betrifft.
Im Hinblick auf ein offensives Vorgehen gegen Scientology käme ich mit dieser Summe allerdings nicht sehr weit – und ich denke, dass man sinnvollerweise das Verschwinden der Psychosekte anstreben sollte!
Ein gangbarer Weg ist es sicher, wieder zu Spenden aufzurufen, was ich hiermit auch mache: Wenn also jemand ein paar Euro übrig hat oder ihm das Ziel des Verschwinden der Psychosekte ein Anliegen ist …
Per Banküberweisung: GDPA – Wilfried Handl, Konto 51395056163, Bank Austria, BLZ 12000, BIC BKAUATWW, IBAN AT861200051395056163 (Adresse für Auslandsüberweisungen: Bank Austria, Mariahilfer Straße 54, 1071 Wien)
Per PayPal: Einfach anwaltskosten@wilfriedhandl.com eingeben.
Ich mag zwar wenig Geld haben, aber ich habe relativ viel Zeit, kann mich einigermaßen artikulieren und verfüge über eine fast 40-jährige Erfahrung mit dem Verein – womit ich bei meinen Büchern wäre!
Die Bücher als Teil der Strategie …
Wie angekündigt bzw. versprochen, werde ich ein Buch komplett als sogenanntes „Internet-Buch“ veröffentlichen. Ich handle darin die letzten 3 Jahre ab, schreibe es gerade und es sollte ca. im September 2013 (Anmerkung: Der Erscheinungstermin verschiebt sich aufgrund der Datenmenge und dem damit verbundenem Zeitaufwand auf Ende November 2013) auf meinem Blog als PDF bereitstehen.
Ich beschäftige mich darin u.a. mit den Demonstrationen, den Prozessen, meinen Blogs, aber auch mit dem MailLeak des Vorjahres. Selbstverständlich mit vielen Abbildungen, Links usw. – hier schon mal das Arbeitscover …
Im zweiten Schritt werde ich ein weiteres Buch herausbringen, das ein sehr persönliches werden wird – ich schreibe es im Herbst fertig und werde es wahrscheinlich Anfang 2014 herausbringen. Auf die Idee hat mich Jenna Miscavige gebracht und dabei ist mir aufgefallen, dass ich schon jede Menge über Scientology verfasst habe, aber noch nie meine Geschichte erzählt habe – in seiner Gänze und ich hoffe nachvollziehbar: Wie gerät man in eine Sekte, was erlebt man, wie kommt man wieder heraus und was „geschieht“ in der Zeit danach? Nicht dozierend und erklärend, sondern ganz einfach meine Geschichte, meine Erlebnisse, die hoffentlich für sich sprechen – wenn man so möchte mein seelisches und emotionales „Striptease“.
Sinn und Zweck des Buches ist zweierlei: Erstens nehme ich an, dass es meiner Seele guttut, einmal diesen Teil meines Lebens zu beschreiben und so Einblick in mich und diese „Welt“ zu geben. Zweitens entsteht dadurch ein Budget für die angedachten Prozesse gegen Scientology, das man brauchen wird – solche Prozesse dauern eine Weile und sind kostenintensiv. Ein Gutachten kostet z.B. um die 5.000 Euro, wenn man jemand namhaften dafür gewinnen möchte.
Hier einmal das Arbeitscover des Buches …
Fazit: Ich bin Optimist mit Realitätssinn, daher bitte ich Sie in der ersten Phase um eine Spende, wenn jemandem das Thema „Scientology“ am Herzen liegt und es möglich ist – mein Einsatz dabei ist 100% gegeben!
Im Übrigen freue ich mich auf die Veröffentlichung der Bücher. OSA habe ich übrigens versprochen, ihnen ein kostenloses Exemplar meines zweiten Buches zukommen zu lassen, damit sie nicht wieder straffällig werden, wenn sie das Copyright beim Herumkopieren verletzen …
Fotos: WienWiki-Wiener Zeitung, Warwick, Diect-in-a-Box